Mittwoch, 28. Oktober 2009

Was steckt hinter dem Anschlag in Bagdad? - Teil 2/2

Im Hinblick auf die aktuellen Anschläge im Irak sollten wir zum besseren Verständnis einen Rückblick auf einen Anschlag werfen, der einen Wendepunkt in der Gewalteskalation zwischen Schiiten und Sunniten darstellte. Am 22.Februar 2006 wurde ein Anschlag auf die für Schiiten heilige "Goldene Moschee" in Samarra verübt, durch den die goldene Kuppel des Gebäudes einstürzte.

Goldene Moschee: vorher und nachher
Der Anschlag führte zu Racheaktionen gegen sunnitische Moscheen und Geistliche, welche sich beinahe bis zu einem offenen Bürgerkrieg ausgeweitet hätten. Der Irak-Experte Joachim Guilliard schrieb ausführlich über die Hintergründe des Anschlags in der 'Jungen Welt' am 3.3.2006, woher auch die folgenden Zitate stammen.
Überraschend für viele Beobachter war schon die Schnelligkeit gewesen, mit der sie begannen. Es scheint, als hätten die  Akteure nur auf ihren Einsatz gewartet, meinte die international bekannt gewordene irakische Bloggerin »Riverbend«. Keiner der vielen bewaffneten Angriffe auf sunnitische Moscheen, so der irakische Politologe Sami Ramadani im britischen Guardian  vom 24. Februar, machte den Eindruck eines spontanen Protests. Die Berichte darüber deuten vielmehr darauf hin, daß sie meist  von vermummten Bewaffneten initiiert worden waren. (...)
Im Westen hielt man sich nicht lange mit Nachforschungen auf,  paßte der Anschlag und die folgenden brutalen Racheaktionen doch gut in das seit langem gepflegte Bild von einer tiefen  Feindschaft zwischen den Konfessionen.

Doch die Moschee war bei Sunniten hoch geschätzt und wurde auch von diesen häufig besucht. Gemeinsam mit Schiiten halfen sie bei ihrem Wiederaufbau. Während in westlichen Medien der einflussreiche schiitische Gelehrte Muqtada al-Sadr und seine Mahdi-Armee für die Racheaktionen gegen sunnitische Einrichtungen verantwortlich gemacht wurde, bezog dieser tatsächlich eine ganz andere Position. Er befahl seiner Mahdi-Armee, die heiligen Einrichtungen der Sunniten zu schützen und rief zusammen mit anderen führenden sunnitischen wie schiitischen Gelehrten zu friedlichen, gemeinsamen  Demonstrationen gegen die amerikanische Besatzung auf. Tatsächlich kam es in verschiedenen Städten daraufhin zu Großdemonstrationen Hunderttausender.
Ihr Zorn  richtete sich eindeutig gegen die Besatzer, die sie direkt oder indirekt für die Bomben verantwortlich machten: »Kalla, kalla  Amrica, kalla kalla lill-irhab« - »Nein zu Amerika, nein zum Terrorismus«, hieß die Parole, die Schiiten und Sunniten einte.(...)
Die Mehrheit der  Demonstranten brachte diese Morde mit den vielfältigen Gerüchten über Todesschwadrone in Verbindung und machte die USA und  die mit ihnen verbündeten irakischen Regierungsparteien für die Gewaltwelle verantwortlich.

Nicht grundlos: Wie beispielsweise die Londoner Times erfuhr, konnten die schwerbewaffneten Kämpfer nach einem Angriff auf  die sunnitische Al-Quds-Moschee unbehelligt wieder in ihre Autos klettern und unter dem Beifall der unter US-amerikanischer  Führung stehenden irakischen Nationalgarde davonfahren. Die US-Truppen blieben in ihren Kasernen. Sie wollten nicht durch  ihre Präsenz noch mehr Gewalt provozieren, begründeten Sprecher der US-Armee ihre völlige Untätigkeit angesichts bewaffneter  Angriffe auf religiöse Einrichtungen und Zivilisten.
Erstaunlich wenig Aufmerksamkeit richten westliche Medien auf die Art und Weise, wie der Anschlag auf die Moschee in Samarra  durchgeführt wurde. Überzeugt davon, daß nur sunnitische Terroristen vom Schlage Abu Musab Al Sarkawis, [des damaligen Al-Qaida Füherers in Irak], dahinter stecken  können, interessierte sich kaum ein Journalist für die Details.

Die planmäßige Sprengung der goldenen Kuppel paßt jedoch in vieler Hinsicht nicht zu den anderen verheerenden Anschlägen, für  die Al Sarkawis Gruppe verantwortlich gemacht wird. Die Sprengladungen waren hier nicht einfach an einem leicht zugänglichen  Ort, in einem Auto, Koffer oder ähnlichem versteckt, sondern genau kalkuliert an den vier Hauptsäulen des Mausoleums  angebracht worden. Sie wurden sorgfältig in zuvor gebohrte Löcher gesteckt und miteinander sowie mit einer weiteren Ladung  direkt unter der Kuppel und einem Fernzünder verbunden. Eine Arbeit, die mit dieser Präzision, so der irakische Bauminister  Jassem Mohammed Jaafar, nur von Spezialisten durchgeführt werden konnte. Allein das Bohren der Löcher dürfte dabei vier  Stunden in Anspruch genommen haben.

All diese Vorbereitungen geschahen in einer der am besten bewachten Moscheen Iraks, in einer Stadt, in der zwischen acht Uhr  abends und sechs Uhr morgens eine strikte Ausgangssperre herrscht. Augenzeugen berichteten von ungewöhnlich starken  Aktivitäten der Irakischen Nationalgarde rund um die Moschee. Ihre Fahrzeuge wären die ganze Nacht zu hören gewesen. Auch  US-Truppen wurden gesehen. Um sechs Uhr morgens hätten die irakischen Soldaten das Gebiet verlassen, um 6.30 Uhr folgten die  US-Soldaten. Um 6.40 Uhr explodierten die Sprengsätze.
Eine unabhängige Untersuchung, die die Urheberschaft des Anschlags auf die Moschee und die eventuelle Verwicklung irakischer und US-amerikanischer Sicherheitskräfte aufklären könnte, fand nicht statt. Auch Aufklärung durch die "vierte Gewalt" war nicht mehr zu erwarten, nachdem die irakische Journalistin Atwar Bahjat während ihrer Berichterstattung über den Anschlag für den Fernsehsender 'Al-Arabiya' entführt und anschließend ermordet wurde.

Im Juni 2006 präsentierten irakische Behörden dann die Urheber sowohl des Anschlags auf die Moschee, als auch der Ermordung der Journalistin Bahjat. Abu Qudama überlebte als einziger von 16 ausländischen, mutmaßlichen Terroristen die Festnahmeaktion durch irakische Sicherheitskräfte. Er gestand die Taten und sagte aus, dass der Anschlag auf die Moschee unter dem Kommando eines Irakers namens Haytham Badri organisiert wurde.
Rubai [Nationaler Sicherheitsberater] sagte, dass Badri...für den Tod hunderter irkaischer zivilisten und Angehörige der Sicherheistkräfte verantwortlich ist. Badri hatte Verbindungen zu Saddam Husseins gestürztem Regime, sagte Rubaie, und zur 'Ansar al Islam', eine im Norden ansässige kurdisch-islamistische Gruppe von Extremisten, bevor er sich der von Abu Musab Zarqawi geführten Al-Qaida in Irak anschloss. (Quelle)
Zu Al-Qaida Führer Zarqawi später noch mehr. Interessant ist, dass 'Ansar al Islam' in der berühmt berüchtigten Präsentation des damaligen Außenministers Colin Powell im Februar 2003 vor der UN - neben der Existenz von Massenvernichtungswaffen - als Begründung für einen Angriff auf Irak herhalten musste. Powell präsentierte auch ein Bild, dass angeblich ein Ausbildungslager der Al-Qaida-Gruppe Ansar al Islam zeigte. Nur befand sich dieses Lager im nördlichen Teil Iraks, der nicht unter Kontrolle der irakischen Regierung stand. Faktisch stand dieses Gebiet unter der Kontrolle des Westens vermittels der kurdischen Statthalter Talabani und Barzani. Für das irakische Militär war dieses Gebiet unerreichbar, denn es lag in der UN-Flugverbotszone. Aber die USA hätten jederzeit das Lager angreifen können. Aber sie wollten nicht. Der kanadische Professor Michael Chossudovsky schrieb damals:
Nord-Irak ist praktische ein US-Protekorat. US-Militär und Geheimdienste, die in der kurdischen Region stationiert sind, stellen sich blind gegenüber dem Zustrom an Al-Qaida Kämpfern aus Afghanistan und den verschiedenen terroristischen Aktionen, die in der kurdischen Region begangen werden. Laut einem Bericht können sich Al-Qaida Angehörige, die den Transfer von Leuten, Geldern und Ausrüstung für Ansar al-Islam koordinieren, in der [regionalen] Hauptstadt frei bewegen" (Midland Independent, 6.Februar 2003). Aller Wahrscheinlichkeit nach wird Ansar al-Islam durch dieselben verdeckten US-Geheimdienst-kanäle unterstützt, wie andere Al-Qaida-Organisationen in Zentralasien und im Mittleren Osten.


Angebliches Ansar al-Islam Lager in Nordirak

Und während Colin Powell Irak mit Krieg drohte, weil die irakische Regierung nichts gegen Ansar al-Islam unternehme, genoss deren Anführer Mullah Krekar im NATO-Land Norwegen politisches Asyl. 2007 schrieb die 'New York Times', dass amerikanische Geheimdienste scheinbar nur geringes Interesse an ihm haben. 
Am 13.Juni 2007 gab es einen zweiten Anschlag auf die Goldene Moschee in Samarra. Nun sprach man selbst auf CNN von einem "Inside-Job", allerdings standen nicht die US-Besatzer im Verdacht, sondern deren irakische Marionettenregierung.

CNN - 13.Juni 2007 - Inside Job?
Doch wer auch immer hinter der Sprengung der Moschee stehen mag, für die Besatzungsmächte kam das Ereignis [am 22.Februar 2006] zu einem sehr  günstigen Zeitpunkt. Waren sie doch in den letzten Wochen wieder heftig unter Druck geraten. Ein Video, das britische  Soldaten bei der brutalen Mißhandlung irakischer Jugendlicher in Basra zeigt, brachte für viele Schiiten im Süden, die bisher  noch mit den Besatzern kooperierten, das Faß zum Überlaufen. Die Regionalregierungen der Provinzen Basra und Maysan stellten  nun die Zusammenarbeit mit den Briten ein und hoben das Gesetz auf, das allen Besatzungssoldaten Immunität vor irakischen  Gerichten gewährt. (Quelle)
Zu Spannungen zwischen den britischen Besatzern und den lokalen irakischen Behörden kam es bereits durch einen Vorfall im September 2005: Irakische Polizisten wollten ein verdächtiges Fahrzeug untersuchen, doch die beiden Insassen eröffneten sofort das Feuer, zwei Polizisten wurden erschossen. Trotzdem gelang es ihnen nicht zu entkommen. Der Verdacht der irakischen Polizei war begründet: der Kofferraum war voller Waffen, Bomben und Zündern - offensichtlich Materialien für Anschläge. Doch dann stellte sich heraus, dass die beiden Festgenommenen tatsächlich keine Araber waren, sondern sich nur als solche mit Perücke, Turban und Umhang verkleidet hatten. Sie waren Mitglieder des britischen  Geheimdienstes SAS.


Bei Briten gefundene Verkleidung
Die Washington Post berichtete, daß irakische Sicherheitsbeamte die beiden Briten beschuldigten, sie hätten vorgehabt, eine  Bombe zu legen. Fattah Al Shaykh, Parlamentsabgeordneter aus Basra, beschuldigte in einem Interview mit dem TV-Sender Al  Dschasira die beiden Briten, in einem »mit einem als Bombe präparierten Auto« unterwegs gewesen zu sein, das später » im  Zentrum auf einem belebten Markt explodieren sollte«. (Quelle)

Bei Briten gefundene Ausrüstung

Polizistenmord und Vorbereitung terroristischer Anschläge, das dürfte eine lange Haftstrafe ergeben. Doch im Irak haben die Besatzer das "Recht" mittels Gewalt für sich gepachtet. Und so griff die britische Armee am 19.9.05 mit Panzern und Kampfhubschraubern das zentrale Gefängnis in Basra an, um die beiden britischen Terroristen zu  befreien. Was ihnen auch gelang - weitere Tote in Kauf nehmend. Eine aufgebrachte Menschenmenge griff  währenddessen die britischen Panzer mit Steinen und Molotow-Cocktails an. Hierbei gab es wieder Verletzte, darunter auch britische Soldaten, die brennend aus  ihren Panzern kletterten. Der britische Chefermittler, der das ganze Desaster untersuchen sollte, starb unter "mysteriösen Umständen".

Doch nicht nur Agenten im Auftrag ihrer Majestät verkleiden sich als Araber, um Terror zu verbreiten. Am 11.Oktober 2005 versuchten zwei verkleidete Amerikaner in Baghdads Stadtteil Al-Ghazaliyah eine Autobombe zu zünden. Sie wurden jedoch von aufmerksamen Anwohnern überwältigt und an die herbeigerufene irakische Polizei übergeben. Doch kurz nach deren Eintreffen umstellte eine große Zahl von  US-Truppen die Gegend, nahm die beiden mit und verschwand. (Quelle)

Der renommierte Journalist Robert Fisk berichtete über eine besonders perfide Methode der Besatzer, bei der Einheimische ohne ihr Wissen für Anschläge benutzt werden.
Die Amerikaner wollen einen Bürgerkrieg entfachen, so dass die sunnitischen Aufständischen ihre Energie damit verbringen, Schiiten zu töten, anstatt die Soldaten der westlichen Besatzungsmacht, vermutete mein Gesprächspartner. "Ich schwöre Ihnen, wir haben sehr gute Informationen", sagt meine Quelle. "Ein junger irakischer Mann erzählte uns, dass er von den Amerikanern zum Polizisten in Bagdad ausgebildet wurde. 70 Prozent seiner Zeit habe er mit Fahrtraining verbracht, 30 Prozent mit Waffentraining. Sie sagten ihm: 'Komm wider in einer Woche'. Als er wieder zurück kam, gaben sie ihm ein Mobiltelefon und wiesen ihn an, in eine belebte Gegend in der Nähe einer Moschee zu fahren und sie dann anzurufen. Er wartete in seinem Auto, sein Telefon konnte aber kein Signal empfangen. Also stieg er aus dem Wagen und fand dann ein Empfangs- Signal. Dann explodierte sein Fahrzeug".

Unmöglich, sage ich zu mir selbst. Aber dann erinnere ich mich an die vielen male in Bagdad, bei denen mir Iraker ähnliche Geschichten erzählt haben. (...)
"Dann gab es ein anderen Mann, ausgebildet von den Amerikanern für die Polizei. Ihm wurde auch ein Mobiltelefon gegeben und gesagt, in ein Gebiet zu fahren, wo es eine Menschenmenge gab - vielleicht ein Protest - und sie dann anzurufen und ihnen zu sagen, was dort geschieht. Aber auch hier funktionierte das Mobiltelefon nicht. Also ging er zu einem Festnetz-Telefon und rief die Amerikaner an und sagte: 'Hier bin ich, an dem Ort,  zu dem ihr mich geschickt habt und ich kann euch sagen, was hier passiert'. In diesem Moment gab es in seinem Auto eine große Explosion."
Es ist immer Vorischt angebracht, wenn es wie nach dem Anschlag vom letzten Sonntag heißt, dahinter stehe Al-Qaida. Zwar gibt es im Irak Al-Qaida Kämpfer, die schon unter Beweis gestellt haben, dass sie zu solchen Anschlägen fähig sind. Allerdings darf auch nicht die enge Verstrickung des Al-Qaida Netzwerks mit Geheimdiensten vergessen werde, wie ich sie beispielsweise hier aufgezeigt habe.

Darüber hinaus sollte auch nicht das Zarkawi-Psy-Op-Programm des Pentagons vergessen werden, welches von den Militärs als die erfolgreichste (Des-)Informationskampagne des Krieges bezeichnet wurde. Bis zu seinem Tod galt Abu Musab al-Zarkawi als der Anführer der Al-Qaida im Irak. Zarkawi wurde immer dann vom Pentagon ins Spiel gebracht, wenn man Aufständische bekämpfte. Auch bei den mit Massenvernichtungswaffen durchgeführten Angriff auf die Stadt Falludscha wurden die an den Irakern verübten Grausamkeiten mit Zarkawi und seiner Al-Qaida gerechtfertigt. Das Pentagon schrieb Erklärungen, gab diese als von Zarkawi verfasst aus und ließ sie an die Presse durchsickern. Was dann beispielsweise zu Titelstories in der 'New York Times' führte, in denen dem amerikanischen Publikum die Gefährlichkeit Zarkawis - und dem entgegengesetzt die Gerechtigkeit der US-Besatzer - eingeredet wurde.

Eines lässt sich mit Sicherheit sagen: der jüngste Anschlag in Bagdad wurde nicht von denjenigen ausgeführt, die eine breite nationale Front gegen die Besatzung aufbauen und die Besatzer aus dem Land jagen wollen. Das heißt im Umkehrschluss nicht zwangsläufig, dass dieser Anschlag direkt im Auftrag der Besatzer durchgeführt wurde. Zu viele Interessen stehen im Konflikt miteinander, als dass sich über die Frage des Motivs der Verdacht auf nur eine Partei eingrenzen ließe. Dass aber Al-Qaida den Interessen der Besatzermächte dienlich ist, ist nicht von der Hand zu weisen. Das sollte als Erkenntnis genügen, um Berichten über Al-Qaidas Taten in Irak generell mit großer Skepsis zu begegnen.


(Teil 1 findet sich hier)

5 Kommentare:

  1. Danke für diese umfassende Zusammenfassung. Es ist schon unfaßbar, was uns unsere Medien auftischen ... Um so wichtiger sind Analysen wie diese.
    Gruß
    Zapperlot

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  2. Das ist die Wahrheit nur leider weiß keiner davon die menschen werden von den medien verarscht

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  3. USA,ENGLAND,DEUTSCHLAND,FRANKREICH,ISRAEL,GROSSBRITANIEN = WAHREN TERRORISTEN

    und nicht wir menschen aus dem mitteleren osten asien !!!!! wir sind die menschen die hoffentlich bald unsre region gemeinsam friedlich regieren werden, wenn alles besatzer vertrieben sind !

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  4. wieviele Zivilisten sind im Irak gestorben?

    ich sage 100.000 (das ist laut IBC und ICCC eine realistische Zahl- lieber wären mir weniger - am liebsten kein einziger Zivilist)

    was sagen Sie? 1000.000? oder darf es ein bisschen mehr sein?

    wer hat also ein Interesse an einer möglichst niedrigen und wer an einer möglichst hohen Opferzahl, Sie Oberheuchler?

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  5. Ihnen wäre kein Zivilist am liebsten? Schön, da haben wir ja etwas gemeinsam. Ich nehme übrigens nicht an, dass diejenigen, die das ganze Land mit Uranmunition radioaktiv verstrahlt haben, ein Interesse an einer möglichst niedrigen Opferzahl haben.

    Im Übrigen kommt die auf zuverlässigen Kriterien basierende Studie des Opinion Research Business (ORB)auf ca. 1 Million Tote Iraker, Stand Anfang 2008.
    http://www.opinion.co.uk/Newsroom_details.aspx?NewsId=88
    Eine andere Studie kam 2006 auf 650.000 Tote.
    http://www.washingtonpost.com/wp-dyn/content/article/2006/10/10/AR2006101001442_pf.html

    Heuchelei ist es wohl eher, wenn man aus politischen Absichten und Interessen - in diesem Fall Krieg und Besatzung schön zu reden - das Ausmaß eines Verbrechens leugnet und anderen dazu noch unterstellt, sie hätten ein Interesse an möglichst vielen Toten.

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