Im vergangenen Monat haben sich deutsche Terrorexperten gründlich blamiert. Die gegen Deutschland gerichteten Al-Qaida Drohvideos, verbreitet vom US-Amerikanischen IntelCenter, nahm man zum Anlass, Deutschland in Panik zu versetzen - was ja eigentlich Aufgabe der Terroristen selbst wäre.
So sagte der Terrorexperte Guido Steinberg in einem Interview mit der 'Zeit', die Drohungen des "Al-Qaida-Sprechers" Bekkay Harrach seien "zu konkret für einen Bluff". Harrach kündigte Anschläge in Deutschland innerhalb von zwei Wochen nach den Bundestagswahlen an. Steinberg:
Es ist schwer vorstellbar, dass al-Qaida eine solche Drohung ausstößt, ohne dass eine Zelle bereits konkret in den Vorbereitungen für einen Anschlag steckt.
Schwer vorstellbar ist allerdings auch, warum jüngsten Berichten zufolge Al-Qaida pleite sein soll, wenn an der Spitze der Organisation doch der Multimillionär Osama Bin Laden steht. Oder ist er doch etwa tot, wie pakistanische Geheimdienstler behaupten? Dort müsste man es ja eigentlich am besten wissen, wenn man sich die Verbindungen des pakistanischen Geheimdienst ISI zu Al-Qaida vergegenwärtigt.
Und was ist mit Al-Qaidas Behauptungen, vor Somalias Küste an der Entführung von Dutzenden Schiffen beteiligt gewesen zu sein? Was haben die mit dem erpressten Lösegeld gemacht? Wie passt das zusammen mit den produzierten Spenden-Bettelvideos mit Leuten vom Schlage eines glattrasierten Krawattenfuzzis wie Harrach, die überhaupt keine Autoriät ausstrahlen?
"Al-Qaida Sprecher" Bekkay Harrach
Und was wollen denn das für Terroristen sein, die auf der einen Seite Deutschland mit Terroranschlägen drohen und andererseits gleichzeitig dafür mittels eines deutschen Sparkassen-Kontos Gelder sammeln gehen? Aufgabe eines Terrorexperten wäre es, auf solche zum Himmel schreiende Widersprüche hinzuweisen, statt in den Chor der Panik-und Angstmache einzustimmen. Leider reihte sich auch der ansonsten geheimdienst-kritische Terrorexperte Erich Schmidt-Eenboom in diesen Chor ein: