Montag, 12. Oktober 2009

Verpackung Al-Qaida - Inhalt FBI ?

Wie berichtet, vermeldeten Ende September 2009 deutsche Medien, dass das FBI Autobomben präparierte, die zwei voneinander unabhängig agierende Al-Qaida-Sympathisanten hochgehen lassen wollten. Hochgegangen sind sie dabei aber nur selbst, nämlich in einer FBI-Sting Operation.
Die US-Behörden haben zwei Terrorverdächtige festgenommen, die unabhängig voneinander versucht haben sollen, in den Bundesstaaten Texas und Illinois Sprengstoffanschläge zu verüben.
Nach FBI-Angaben hatte ein 19 Jahre alter Jordanier am Donnerstag bereits eine vermeintliche Autobombe an einem 60-stöckigen Wolkenkratzer in Dallas in Position gebracht. Ein 29-Jähriger aus Illinois wollte den Angaben zufolge einen mit Sprengstoff beladenen Wagen vor einem Gerichtsgebäude in Springfield zur Explosion bringen. In beiden Fällen waren die Sprengsätze von FBI-Agenten präpariert worden und ungefährlich, hieß es. Beide Männer hätten seit geraumer Zeit unter Beobachtung der Sicherheitsbehörden gestanden. (Quelle)

Im Fall des 19-jährigen jordanischen Teenagers, Hosam Maher Husein Smadi, sind nun einige weitere Details an die Öffentlichkeit gekommen. In der Anzeige gegen Hosam Smadi heißt es:
Smadi wurde durch das FBI in einer extremistischen Online-Group entdeckt; ein FBI Undercover-Angestellter war Mitglied dieser Group. Unter vielen anderen, die Gewalt befürwortet und unterstützt haben, stach Smadi heraus durch seine vehemente Absicht, eine Terror-Attacke in den Vereinigten Staaten durchzuführen.
Der FBI-Agent nahm Kontakt auf und stellte Hosam Smadi zwei weiteren FBI-Agenten vor, die sich als Mitglieder einer Al-Qaida Schläferzelle ausgaben. Smadi wiederholte seine Absicht, in den USA einen Anschlag durchzuführen. Nach Dutzenden Treffen, darunter auch das gemeinsame Ausspähen potentieller Zielobjekte, kam das FBI zu dem Schluss, dass Smadi in jedem Fall einen Anschlag begehen würde.

"Er würde es machen mit oder ohne Unterstützung von Al-Qaida Agenten, die sich als Angehörige des FBI herausstellten." (Quelle)

Also entschloss man sich, Hosam Smadi mit einer nicht-funktionsfähigen Autobombe zu versorgen, um ihn auf frischer Tat überführen zu können. Smadi stellte die Autobombe im Parkhaus unter dem Gebäude ab und fuhr anschließend mit einem FBI-Agenten davon. Als er dann die Bombe per Handy zünden wollte, nahm das FBI ihn fest.
Laut FBI bestand zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr für die Allgemeinheit, doch davon konnte Smadi nichts wissen. Hier wurde jemand aus dem Verkehr gezogen, der bereit war, ein 60-stöckiges Hochhaus zum Einsturz zu bringen. Und auch wenn niemand zu Schaden kam, erwartet Smadi daher eine lebenslange Haftstrafe. Eine auf den ersten Blick rund um gelungene Aktion im Kampf gegen Terroristen. Doch Fragen bleiben offen. Smadis Familie beteuert, dass er kein islamistischer Fanatiker gewesen sei, sondern aufgrund einer Traumatisierung durch den Tod seiner Mutter psychisch labil war.


Hosam Smadi: Terrorist? Bauernopfer? Oder beides zugleich?

Die Reise in die USA im April 2007 habe er nicht, wie das FBI behauptet, in der Absicht begangen, Anschläge durchzuführen, sondern um ein "neues Leben" zu beginnen und die Möglichkeiten zu nutzen, die die USA biete. Die Familie beschuldigt das FBI, Hosam zum islamischen Extremismus verführt und in eine Falle gelockt zu haben. Doch
verschiedene Experten in den USA und im Mittleren Osten sagen jedoch, dass sich Möchtegern-Terroristen oftmals aus der Gruppe der Traumatisierten und Desillusionierten speisen. Das FBI muss solche jungen Männer wie Hosam Smadi Ernst nehmen, sagen diese Experten.(...) Verlorene Eigenbrödler, die nur durch das Internet verbunden sind, stellen eine der größten Bedrohung für Amerikaner dar, besonders wenn sie Anzeichen von Zorn, Depression und Gewalt an den Tag gelegt haben, wie Hosam es tat. (Quelle)
Hosam Smadi hat mit dem Zünden der vermeintlichen Bombe in Dallas unter Beweis gestellt, dass man ihn Ernst nehmen muss. So weit ist den Experten zuzustimmen. Allerdings stellt sich die Frage, wie er erst so weit kommen konnte. Denn hinter Smadis Drang zu töten stand weniger eine feste islamistische Überzeugung als vielmehr persönliche Verzweiflung und Lebensverdruss. Von der Familie als sensibel beschrieben, verkraftete er nicht den Tod seiner alles geliebten Mutter im Oktober 2006. Von da an wandelte sich der zuvor normale Junge, der seine Freizeit mit Videospielen verbrachte und sich auch sehr dem Christentum verbunden fühlte. Seine Trauer entlädt sich zuweilen in Wutausbrüchen, manchmal auch gegen sich selbst gerichtet. So schneidet er sich mit einem Messer in die Hand. Ansonsten verschließt er sich gegenüber seiner Familie und ist depressiv. Laut einem Verwandten, der mit psychisch Kranken arbeitet, zeigt Hosam Anzeichen von Schizophrenie. Er ist also ein Fall für den Psychiater. Doch statt zum Psychiater geht es für ihn schließlich auf in ein neues Leben in die USA.


Hätte es diesen persönlichen Schicksalsschlag nicht gegeben, den er nie verarbeitet hat, Hosam Smadi wäre wohl kaum auf die Idee gekommen, in Dallas ein Hochhaus zu sprengen. Aber wie ist er überhaupt auf die Idee gekommen, seine Trauer und seine Wut in den Dienst Al-Qaidas und des islamistischen Jihads zu stellen? Entgegen den Behauptungen des FBI, scheint er diese Idee zumindest nicht vor der Einreise in die USA ausgebrütet zu haben. 
Anfang 2008 besuchte Maher Smadi seine Söhne Hosam und Husein in Kalifornien und verbrachte  zusammen mit ihnen zwei Wochen in deren Appartement. Er kam gut mit seinem jüngeren Sohn aus, aber nicht mit Hosam. Als Hosam seinen Vater am Flughafen traf, schrak Maher Smadi vor Ärger und Entsetzen zurück. Hosam trug einen Ohrring. "In unserer Kultur ist es inakzeptabel für einen Mann, einen Ohrring zu tragen" sagte Maher Smadi. Der junge Mann verhielt sich schroff und wurde grob gegenüber anderen. Er fluchte oft und kritisierte die Religion seiner Familie. "Er sprach wirklich schlecht über den Islam, und das er jetzt Amerikaner sei. Da war viel Feindseligkeit" sagte der Vater. Hosam erzählte seinem Vater, dass er der US Army beitreten wolle. "Ich bin bereit einzutreten und im Irak zu kämpfen" erinnert sich sein Vater. Aber er zeigte kein Interesse an Politik, sagte sein Vater. "Er war schlecht in Geographie. Ich denke nicht, dass er wusste, wo Afghanistan und Pakistan überhaupt liegen". (Quelle)
Wer oder was hat Hosam Smadi "umgedreht"? Wie wurde aus ihm, der bis dato keinerlei Affinität zum islamischen Extremismus gezeigt hat, sogar noch nach dem Tod seiner Mutter zum Christentum konvertieren wollte, der vermeintliche Al-Qaida Schläfer? Haben hier Behörden nachgeholfen, wie seine Familie vermutet?

Zumindest wäre zu fragen, warum denn Internet-Jihad Foren, die ja laut den oben zitierten Experten eine der größten Bedrohungen für die USA darstellen, nicht geschlossen werden. Und woher will ein FBI-Agent, der in einem solchen Forum mit Tarnkappe agiert, wissen, ob er es auf der anderen Seite nicht auch mit Agenten anderer Dienste zu tun hat? Oder mit gewöhnlichen Aufschneidern und jugendlichen Eiferern, die in der Anonymität des Netzes gerne mal eine dicke Lippe riskieren? Wieviel ist bei dem Phänomen Al-Qaida Realität und wieviel Simulation? Und wie hoch ist der Anteil an Simulation, die einen psychisch kranken Teenager erst dazu bringt, im Namen Allahs zu Morden?

Hosam Smadis Aufenthaltsberechtigung war abgelaufen, wieso wurde er nicht einfach wieder nach Jordanien zurückgeschickt, wenn er so vehement darauf gedrängt hatte, unbedingt in den USA einen Anschlag durchzuführen? Und warum behauptete Smadi, wenn er in den USA keinen Kontakt zu Al-Qaida bekomme, werde er zurück nach Pakistan gehen, wo er doch noch nie in Pakistan war? Wollte er sich nur vor seinen angeblichen Al-Qaida-Kumpeln wichtig tun, oder wurde hier nur von offiziellen Steller die Gelegenheit genutzt, Pakistan ins Spiel zu bringen, wo auch bald ein guter Krieg geführt werden soll? 


Brauchte man ein Bauernopfer um die terroristische Bedrohung durch Al-Qaida, aus der heraus schließlich Kriege legitimiert werden, im öffentlichen Bewusstsein wach zu halten? Ein Bauernopfer, welches sich in ihm leicht finden ließ? Oder hat hier eine FBI-Abteilung in Hosam Smadi nur einen nützlichen Idioten gefunden, den man hoch nahm, um die weitere Existenz der eigenen Arbeitsplätze zu rechtfertigen?

Haben eventuell FBI-Agenten Hosam erst den islamistischen Floh ins Ohr gesetzt? In der Anzeige gegen Hosam wird jedenfalls der Eindruck vermittelt, die Al-Qaida FBI-Agenten hätten seine Ansichten nur passiv bestätigt und nicht aktiv gefördert. Aber dass muss nicht unbedingt etwas heißen. Denn das FBI ist nicht zimperlich, wenn es um den Kampf gegen den Terror geht. Da dieser ohne Terror gar nicht erst zu führen ist - und somit auch nicht zu gewinnen - muss im Zweifelsfall der Terror selbst inszeniert werden. So entpuppte sich New Yorks "neuer 11.September" im Mai diesen Jahres als hausgemachte FBI-Aktion.




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